Projekt FINKA – Feldtag zwischen Immenrode und Weddingen
FINKA steht für Förderung von Insekten im Ackerbau.
Im Rahmen des Projektes FINKA im Bundesprogramm Biologische Vielfalt fand der diesjährige Feldtag zwischen Immenrode und Weddingen statt. Das Projekt erprobt, inwiefern Insekten durch den Verzicht auf chemisch-synthetische Insektizide und Herbizide gefördert werden und wie die Re-duktion der Pflanzenschutzmittel ackerbaulich erfolgreich umgesetzt werden kann. Bevor die Fachvorträge begannen, begrüßte Harald Wagen-schieber, Vorstandsmitglied des Landvolkverbandes und selbst aktiver Landwirt in der Nähe von Seesen, die Gäste aus Verwaltung, Forschung und Landwirtschaft. Er stellte in den Fokus, dass es eine spannende Erfah-rung ist, sich auf rund 2 ha Fläche, an den Verzicht auf Herbizide und Insek-tizide heranzuwagen.
Jana Tempel, Projektcoach im FINKA-Projekt, gab den Gästen einen Ein-blick in die laufende Projektarbeit und stellte erste Ergebnisse aus den Versuchsjahren 2021 bis 2023 vor. Sie erläuterte, dass durch die Zusam-menarbeit konventionell und ökologisch wirtschaftender Betriebe der fachliche Austausch effektiv gefördert werden kann und die Betriebe motiviert sind, praxisrelevante Fragestellungen auf ihren Äckern zu untersuchen. Auch die Zusammenarbeit mit der Ackerbau-Beratung und wissen-schaftlichen Akteuren sei elementar. Die vorläufigen Ergebnisse fallen sowohl in ökologischer als auch in ökonomischer Hinsicht je nach Kultur sehr unterschiedlich aus.
In einem weiteren Vortrag durch Björn Rohloff, stv. Geschäftsführer der Stiftung Kulturlandpflege, wurde das Projekt FABiAN (Förderung der Ar-tenvielfalt und Biotopvernetzung in der Agrarlandschaft Niedersachsen) dargestellt. Das Projekt läuft seit dem Jahr 2019 im Landkreis Goslar. Seit vergangenem Jahr beteiligt sich auch der Landkreis mit 40.000€. Die Gelder fließen in eine Vielzahl von Maßnahmen wie Blühstreifen oder „Beetle-Banks“, sogenannte Insektenwälle. Die landwirtschaftlichen Betriebe gehen in diesem Projekt den sogenannten „Vertragsnaturschutz“ mit der Stiftung ein. Insbesondere die niederschwellige Beantragung der Fördermittel und die erfolgsorientierte Umsetzung der Maßnahmen macht das Projekt für zahlreiche Betriebe der Region interessant.
Nach den Vorträgen ging es auf die Flächen des FINKA-Betriebspaares Detlef Vollheyde (ökologisch) und Martin Kowalewsky (konventionell). Landwirt Kowalewsky baut auf rund 2 ha Mais ohne die Verwendung von Herbiziden und Insektiziden an. Das Unkraut wird durch den Einsatz von Hacke und Striegel reguliert. Herr Vollheyde unterstützt und berät seinen FINKA-Partner beim Einsatz der Maschinen auf seiner FINKA-Fläche. Ge-meinsam diskutiert das FINKA-Betriebspaar über den richtigen Zeitpunkt der Maßnahmen und die Einstellung der jeweiligen Geräte. Auf der FINKA-Mais-Fläche wird deutlich, dass die mechanische Regulierung in der Regel keine komplette Beseitigung der Unkräuter gewährleistet, sondern die ein oder andere Pflanze, insbesondere in den Reihen, stehenbleibt. Es gilt abzuwägen, wie viel Beikraut kann ich tolerieren? Manche Arten sind harmlos und stören eher wenig, andere sind unerwünschte Problemunkräuter die beseitig werden sollten. Vollheyde geht auf dem Feld noch tiefer in die Materie des richtigen Einsatzes der Maschinen ein und erklärt, was neben der korrekten Einstellung noch alles beachtet werden muss. Zum Beispiel auch die Fahrgeschwindigkeit spielt hier eine wichtige Rolle. „Ich bin auf mein Ernteergebnis gespannt und den Kostenvergleich zwischen den beiden Anbaumethoden, jedoch zählt für mich auch der Beitrag zur Förderung der Insekten im Ackerbau.“ stellt Kowalewsky klar.
Das Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt lädt Interessierte ein, sich auf der Internetseite www.finka-projekt.de sowie in den sozialen Medien über Feldtage und Abendveranstaltungen zu informieren.
Das Projekt FINKA wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz mit Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz. Das Projekt läuft bis Ende 2025.
Verbundpartner im Projekt sind die Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH, das Netzwerk Ackerbau Niedersachsen e.V., das Landvolk Niedersachsen e.V. sowie das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels und die Georg-August-Universität Göttingen.
Technik die fasziniert. An der Hacke, die auf die entsprechenden Einsatzgebiete verstellt und umgebaut werden kann, entstand eine rege Diskussion.
„Tag des offenen Hofes 2024“ in unserem Verbandsgebiet
Am Sonntag, 09. Juni 2024 fand der bundesweit, lang geplante und nur alle zwei Jahre stattfindende „Tag des offenen Hofes“ statt. Im gesamten Verbandsgebiet präsentierten sich gleich fünf Höfe unterschiedlichster Art.
Karl-Friedrich Wolff von der Sahl, Vorsitzender des Landvolkes Braunschweiger Land, meint dazu: „Die Landwirtschaft in Braunschweiger Land präsentiert sich in diesem Jahr mit all ihren Facetten! Direktvermarktung, Ackerbau, Gartenbau, Bioenergie. Das alles bieten die landwirtschaftlichen Familienbetriebe den Menschen im Braunschweiger Land und diese haben sie am heutigen Tag herzlich eingeladen, einmal hinter die Facetten zu schauen. Es gibt wohl kaum eine andere Branche, die so offen und ehrlich mit ihren Kunden ins Gespräch kommen möchte!“
Im Landkreis Helmstedt konnten Interessierte zum einen den Hof Behn aus Rümmer nahe Wolfsburg besuchen, der nicht nur Getreide anbaut, sondern auch verschiedenste Öl- und Senfsaaten zu eigenen Produkten verarbeitet. Moderne Landwirtschaft bedeutet, sich immer wieder neu auszurichten.
In Sunstedt bei Königslutter öffnete der Gartenbaubetrieb Gebrüder Schmidt seine Türen. Hier konnten interessierte Besucher auf dem weitläufigen Gelände nicht nur das umfangreiche Sortiment an Gehölzen, Pflanzen, Stauden und Kräutern bewundern, sondern auch in stündlich wechselnden Präsentation viel Wissenswertes erfahren. Natürlich gehörte auch eine Führung durch die Weihnachtsbaumplantage dazu.
Wissenschaft rund um die Landwirtschaft zum Anfassen gab es auf Gut Warberg, ein Teil der gleichnamigen Burg Warberg zu bestaunen. In Kooperation richteten hier der Landwirtschaftsbetrieb Rosigkeit und das Ackerbauzentrum Niedersachsen in Trägerschaft des Vereins Netzwerk Ackerbau Niedersachsen e.V. (NAN) den Tag aus. Zu bestaunen gab Trecker von alt bis neu - ein Highlight war sicherlich der autonom fahrende Raupentrecker der vom Praxislabor Digitale Landwirtschaft zur Verfügung gestellt wurde.
Die Grüne Berta, der Hof von Julia Lüttge aus Achim im Landkreis Wolfenbüttel präsentierte sich ebenso vielfältig. Hier konnten Besucher einen Einblick von artgerechter Tierhaltung im Freien erhalten und die eigenen hergestellten Produkte im Hofladen erwerben. Kinder hatten ihren Spaß auf der Strohburg oder bei zahlreichen Spielen wie Eierlaufen oder Kartoffelsackhüpfen. Ein besonderes Highlight war sicherlich das Pre-Opening von „Berta´s Scheune – Ein Ort des Zusammenkommens“. Als kleiner Vorgeschmack fanden bereits Sonntag Vorträge und Kreativworkshops für Groß und Klein statt.
Im Landkreis Salzgitter lud der Hof von Henning Rühmann in der Ortschaft Sauingen ein. Neben einem bunten Mix aus Marktatmosphäre regionaler Erzeuger, Hüpfburgvergnügen und Trettrecker-Parcour für die Kleinsten gab es modernste Landmaschinen zu bestaunen. Technik die nötig ist, um dem 200 Hektar Ackerland, welches abwechselnd mit Zuckerrüben, Brotweizen aber auch Mais für die nahegelegene Biogasanlage bestellt wird, gerecht zu werden.
Landwirtschaft ist nicht nur wichtig, sondern auch interessant und umso erfreulicher für alle Organisatoren, die mit viel Mühe und Leidenschaft diesen Tag vorbereitet haben, auch mit einer entsprechenden Besucherzahl belohnt zu werden. Insgesamt konnten alleine im Verbandsgebiet des Braunschweiger Landes ca. 20.000 Menschen gezählt werden, die die heutige Landwirtschaft hautnah miterleben wollten. Dafür sagen wir DANKE!
Frühjahrseröffnung des Lehrpfads der Landwirtschaft zum Thema "Wasser" in Mascherode
Am Freitag, 31. Mai, luden des Landvolk Braunschweiger Land e. V. sowie die Mascheroder Wasserbrüder ortsnahe Schulen und interessierte Bürger zu einer „Tour de Flur“ ein. So traf man sich am zentralen Punkt, dem Quellteich des Naturdenkmals „Spring“. Knapp 180 Personen erhielten Erläuterungen zur Frühjahrsbestellung.
Landwirte aus Mascherode, Rautheim und Salzdahlum informierten u.a. über die landwirtschaftliche Wassernutzung, denn bei Trockenheit braucht es spezifische Maßnahmen, um den Pflanzen Wasser als Wachstumsgrundlage noch zur Verfügung stellen zu können. Der derzeitige Überschuss an Regen wirft gleichermaßen Fragen der nutzbringenden Behandlung auf.
Volker Meier vom Landvolk begrüßte alle, einschließlich des Bezirksbürgermeisters Detlef Kühn (Bezirksrat 212). Er lud alle Teilnehmer ein, im Anschluss an die Informationsrunden an einem kleinen Imbiss teilzunehmen.
Schülerinnen und Schüler aus den Grundschulen Lindenberg und Rautheim, der Realschule John-F.-Kennedy-Platz sowie eine Jugendgruppe der DLRG und eine Gruppe des Mascheroder Kindergartens freuten sich über die angebotenen Rundfahrten zu den unterschiedlich bestellten Ackerstücken. Auf Strohballen sitzend erfuhren sie viel Neues über die derzeitige Landwirtschaft in unserer Region.
Am Schluss des Vormittags wurden speziell die Schülerinnen und Schüler darum gebeten, auch in ihren Familien über die aufgenommenen Informationen zu berichten. Die ortsnahe Landwirtschaft möchte so ihr Anliegen transparent machen. Schließlich verabschiedeten die Bauern ihre Besucher mit dem Versprechen, zukünftig weitere Informationsveranstaltungen gleicher Art an diesem Lehrpfad anzubieten.
Finna, Sophia, Laura und Sophie zu Besuch auf dem Betrieb von Isabel und Manfred Walkemeyer in Braunschweig-Lehndorf
Bei Isabel und Manfred Walkemeyer waren vier Mädchen zum Zukunftstag auf dem landwirtschaftlichen Betrieb mit Pensionspferdehaltung zu Besuch. Zu Beginn erhielten Sie einen theoretischen Einblick in die Ausbildungsberufe Landwirt*in und Pferdewirt*in. Danach wurde neben der anfallenden Stallarbeit auch die Anatomie des Pferdes näher unter die Lupe genommen. Finna, Sophia, Laura und Sophie sollten den „Ellenbogen“ des Pferds suchen. Das Rätsel löste Isabel aber schnell auf und erklärte es den Mädchen. Manfred Walkemeyer zeigte am Pferd, was es beim Putzen zu beachten gibt und warum die Putzhygiene so wichtig für die Gesundheit des Tieres ist. Anschließend ging es mit dem Chef in den Baumarkt um für Reparaturarbeiten an den Zäunen Material einzukaufen. Gegen Mittag ging es zum Betriebssitz der Consus, der sich Walkemeyers mit ihren Ackerflächen angeschlossen haben. In der Gemeinschaft werden neben Zuckerrüben, Getreide und Raps auch Kartoffel und Zwiebeln angebaut und anteilig in Markthäuschen direkt vermarktet.
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