Cramme, 05.Oktober 2025 – Der Erntedanktag ist für die Landwirtschaft seit jeher ein besonderer Moment: ein Tag des Innehaltens, der Dankbarkeit für die eingebrachte Ernte und der Bitte um Gottes Segen für das kommende Jahr.
Auf Initiative des Wolfenbütteler Kreislandwirtes Gerhard Schwetje sowie des Vorstands der St. Andreas Kirche Cramme veranstalteten das Niedersächsische Landvolk Braunschweiger Land e.V. und die Wolfenbütteler Landfrauen in diesem Jahr den Kreiserntedankgottesdienst gemeinsam in der Kirche zu Cramme.
"Erntedank ist mehr als Tradition – er erinnert uns daran, wie eng wir mit Natur, Klima und gesellschaftlicher Verantwortung verbunden sind."
Ehrengast war Miriam Staudte, Niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, die der Einladung im Rahmen des Erntedankgottesdienstes Worte an die Anwesenden zu richten gefolgt war. Ministerin Staudte betonte in Ihrer Rede, dass der Klimawandel auch in diesem Jahr die Landwirtinnen und Landwirte vor große Herausforderungen gestellt hat, aber die nicht kostendeckenden Preise die Hauptsorge der Landwirte sein. Für den täglichen Einsatz der Landwirtinnen und Landwirte für die Erzeugung von Nahrungsmitteln für die Gesellschaft bedankte sich Ministerin Staudte ausdrücklich.
Im Anschluss an den Gottesdienst fand auf dem Hof von Andreas Scheffrahn ein gemütliches Beisammensein statt. Die Wolfenbütteler Landfrauen sorgten mit einem erfrischenden Apfelcocktail für Genuss. Es gab eine herzhafte Kartoffelsuppe von Paul Scheffrahn, die großen Anklang fand. Familie Bötel aus Börßum präsentierte eine bunte Auswahl verschiedenster Kürbisse, während Familie Vorlop aus Gielde mit Wassermelonen und leckerem aus Erdbeeren vertreten war. Familie Wüstemann aus Salzgitter-Ohlendorf bot eine Auswahl Wurstspezialitäten, und Familie Strube aus Salzgitter-Lobmachtersen stellte Eier und Spezialitäten rund ums Ei vor. Bei regionalen Spezialitäten und in entspannter Atmosphäre bot sich Gelegenheit zu vielen guten Gesprächen – zwischen Landwirten, Gästen und Vertretern aus Politik und Verwaltung.
Im Rahmen der Veranstaltung nutzten Vertreterinnen und Vertreter der Landwirtschaft die Gelegenheit, mit der Ministerin praxisnahe Themen aus dem Berufsstand zu erörtern. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der weiterhin fehlerhaften Grundsteuerberechnung für Wege und Gräben der Realverbände und deren Schlechterstellung im Vergleich zu den im restlichen Deutschland weitgehend verbreiteten – und per Gesetz explizit befreiten – Wasser- und Bodenverbänden. Eine Ungerechtigkeit, die sich nun auch auf die unsachgemäße Erhebung von Landwirtschaftskammerbeiträgen auswirkt.
"Hier braucht es dringend eine pragmatische Lösung im Sinne der Landwirte und Realverbände".
Das Landvolk Braunschweiger Land bedankt sich herzlich bei allen Mitwirkenden und Unterstützern, die diesen besonderen Tag möglich gemacht haben.
Mehr als 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft folgten am Dienstag, 19. August, der Einladung des Regionalverbands zum 33. Abend der Region ins Steigenberger Parkhotel an der Oker in Braunschweig.
Auch die Landwirtschaft war durch zahlreiche Gäste präsent. Teilnehmer waren u. a. der Präsident der Nds. Landwirtschaftskammer, Gerhard Schwetje, der Vorsitzende des Landvolkes Niedersachsen, Kreisverband Gifhorn- Wolfsburg e. V., Henning Buhr, sowie sein Pendant vom Niedersächsischen Landvolk Braunschweiger Land e. V., Karl-Friedrich Wolff von der Sahl.
Neben Falko Mohrs, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur, gehört auch Olaf Lies, dieses Jahr das erste Mal als Niedersächsischer Ministerpräsident, zu den Gästen beim Abend der Region. Ferner war neben seinen Parteifreunden dieses Jahr auch Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne zum ersten Mal bei dem abendlichen Stelldichein zu Gast.
Ministerpräsident Olaf Lies betonte in seiner Rede, dass die Region nicht nur aus Industrie- und Gewerbebetrieben bestünde. Die Landwirtschaft, und der ländliche Raum, präge die Region zwischen Harz und Heide.
Der Ministerpräsident hob ebenfalls hervor, dass die Landwirtschaft in ihrer Bedeutung ein wichtiger und entscheidender Wirtschaftsfaktor sei.

Foto: Regionalverband / c.o. Marcus Wendt
Bildunterschrift: von links
Gerhard Radeck, Landrat Helmstedt
Thomas Klein, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Helmstedt GmbH
Falko Mohrs, Minister für Wissenschaft und Kultur
Henning Buhr, Vorsitzender Landvolk Niedersachsen, Kreisverband Gifhorn-Wolfsburg e. V.
Olaf Lies, Ministerpräsident Niedersachsen
Karl-Friedrich Wolff von der Sahl, Vorsitzender Niedersächsisches Landvolk, Braunschweiger Land e. V.
Bärbel Heidebroek, Präsidentin des Bundesverbandes WindEnergie e.V., Vizepräsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie e. V. sowie Vorsitzende des LEE Niedersachsen/Bremen
Gerhard Schwetje, Präsident Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Grant Hendrik Tonne, Minister für Wirtschaft, Verkehr und Bauen
Sven Volkers, Baudezernent, Landkreis Wolfenbüttel
Volker Meier, Geschäftsführer, Niedersächsisches Landvolk, Braunschweiger Land e. V.
Platz für alle: „Rücksicht macht Wege breit“
Wie kann aus einem schmalen Feldweg ein Weg werden, der genug Platz für alle bietet, die ihn mit dem Traktor, dem Fahrrad oder zu Fuß nutzen? Die Antwort ist naheliegend: gegenseitige Rücksichtnahme. In der Regel befinden sich die Feldwege im Privatbesitz eines Realverbandes, etwa in Form einer Feldmarkinteressentschaft (FI) oder Realgenossenschaft. Zu den Eigentümerinnen und Eigentümern gehören auch die Landwirtinnen und Landwirte, die die Feldwege für ihre Arbeit nutzen. Wer mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs ist, darf diese Wege nutzen. Damit das gut funktioniert, werben jetzt Vertreterinnen und Vertreter des Niedersächsischen Landvolkes Braunschweiger Land, der Gemeinde Schladen-Werla, der Realgenossenschaft Gielde, des Landfrauenverbandes Wolfenbüttel, des ADFC Wolfenbüttel und des Landkreises Wolfenbüttel in Gielde (Gemeinde Schladen-Werla) gemeinsam für mehr Rücksichtnahme auf Feldwegen und ein gutes Miteinander.
Piktogramm in Gielde weist auf Rücksichtnahme hin
Mit Piktogrammen auf dem Feldweg und Hinweisschildern wird dafür geworben, mehr Rücksicht zu nehmen. Das bedeutet für Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer, auch mal zur Seite zu gehen und zu warten, bis ein Traktor vorbeigefahren ist. Umgekehrt fährt der Traktor langsam und nah am Rand, um auf den zumeist schmalen Wegen möglichst viel Abstand zu halten. Oft ist es mit landwirtschaftlichen Maschinen nicht möglich, auszuweichen. Die Bankette abseits der Wege sind für die schweren Maschinen nicht ausgelegt. Fußgänger und Fahrradfahrer können hier leichter ausweichen, beispielsweise auf das Grün am Feldwegrand oder in eine Feldeinfahrt.
Ein Piktogramm weist jetzt auf dem Wirtschaftsweg „Wiesenweg“ der Realgenossenschaft in Gielde – so heißt die FI dort – hin. Zu sehen sind ein Traktor und ein Radfahrer mit viel Abstand dazwischen sowie die Aussage „Rücksicht macht Wege breit“, die von der Kreisstraßenmeisterei des Landkreises frisch aufgesprüht wurde. Der Wirtschaftsweg ist Bestandteil des Radwegenetzes im Landkreis Wolfenbüttel.
Gegenseitige Rücksicht und Verständnis
„Vielen privaten Nutzern der landwirtschaftlichen Wege ist vermutlich gar nicht bekannt, in wessen Eigentum sich diese zumeist hier in unserer Region befinden und wer sich um die Unterhaltung kümmert: Das sind die Landeigentümer beziehungsweise die Bewirtschafter der Ackerflächen, die über ihre Beiträge an die Feldmarkinteressentschaften oder Realgenossenschaften die Kosten decken. Die Landwirte sind gern bereit, ihre Wege allen Bürgern und Touristen bereitzustellen – gegenseitiger Respekt und Rücksichtnahme sollte dabei jedoch selbstverständlich sein“, sagte Mathias Thiele von der Realgenossenschaft Gielde.
Für gegenseitige Rücksichtnahme wirbt auch Karoline Vorlop, Vorstandsmitglied des Landvolkes: „Landwirte kümmern sich auf eigene Kosten um den Erhalt der Wege, denn wir brauchen die Wege, um mit unseren Maschinen zu unseren Feldern zu gelangen. Die Wege sind oft schmal, und besonders in der Erntezeit kann es schnell stressig werden. Umso wichtiger ist es, dass Fahrradfahrer und Spaziergänger Rücksicht nehmen und Verständnis zeigen – dann klappt das Miteinander gut.“
„Viele Radlerinnen und Radler nutzen auf ihren alltäglichen Fahrten zur Arbeit oder in der Freizeit bevorzugt Feldwege fern ab von baulichen Radwegen entlang stark befahrener Straßen. Das Piktogramm und die Tafel werben für gegenseitige Rücksichtnahme zwischen den Radfahrenden und Traktorfahrenden auf den schmalen Wirtschaftswegen“, erklärt Kerstin Geffers, Fahrradmobilitätsbeauftrage des Landkreis Wolfenbüttel.
Auch Rolf Meyer wirbt für den ADFC Wolfenbüttel für diese Aktion: „Der ADFC begrüßt die Aktion zur Entschärfung von Konflikten auf Feldwegen sehr. Wir wünschen uns, dass sich alle Beteiligten, Landwirte und Radler, mit Respekt und Rücksichtnahme begegnen. Ein freundlicher Umgang schafft Ausweichmöglichkeiten, sodass niemand sein Wegerecht zu Lasten anderer durchsetzen muss.“
Volker Meier, Geschäftsführer des Landvolkes, fasst die Aktion abschließend so zusammen: „Die Wege dienen neben der Erschließung auch der Naherholung im Landkreis Wolfenbüttel. Die Aktion „Rücksicht macht Wege breit“ kann als eine gute Gelegenheit angesehen werden, eine Win-Win-Situation zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft herzustellen.“
Landkreis bietet Piktogramme für Feldmarkinteressentschaften
Weitere interessierte Feldmarkinteressentschaften oder Realgenossenschaften können sich melden, wenn sie an ihrem Standort ein Piktogramm oder Hinweisschild oder beides erhalten möchten. Kontakt beim Landkreis Wolfenbüttel:
Bildüberschrift:
Werben für mehr gegenseitige Rücksichtnahme auf Feldwegen (v.l.n.r.): Jörg Klusmann (ADFC Wolfenbüttel), Bau- und Umweltdezernent Sven Volkers (LK Wolfenbüttel), Frauke Rösick (ADFC Wolfenbüttel), Claus Pahlitzsch (LK Wolfenbüttel), Fahrradmobilitätsbeauftragte Kerstin Geffers (LK Wolfenbüttel), Karoline Vorlop (Vorstandsmitglied Landvolk), Mathias Thiele (Realgenossenschaft Gielde), Andrea Schwetje (Landfrauen), Volker Meier (Geschäftsführer Landvolk), Cordula Wulf (Bauamt Gemeinde Schladen-Werla) und Rolf Meyer (ADFC Wolfenbüttel).
Bildquelle: Landkreis Wolfenbüttel
Am 8. Mai 2025 hat die Kammerversammlung einen neuen Hebesatz beschlossen, der sich auf den Kammerbeitrag der land- und forstwirtschaftlichen Eigentümer auswirkt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte direkt an die Landwirtschaftskammer.
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